Vor Ca einem Jahr ging mein Flieger von meinem geliebten zu Hause ins Unbekannte, in ein großes Abenteuer von dem ich nicht mehr wusste als das was mir das online Profil meiner Familie mir zu sagen hatte. Doch wie ich aufgenommen werde und wie ich mit allen auskommen werde, war zu dem Zeitpunkt noch eine große Frage in meinem Hinterkopf. Die erste Hürde meine Schulwoche in NY ging schneller rum als ich es gedacht hätte, doch auch davor hatte ich gegrübelt wie alles hier drüben nur aussehen wird. Doch NY war schnell Vergangenheit. Der Flug am ende der Woche noch einmal zum anderen Ende von Amerika hatte mir auch da noch etwas Ungewissheit eingebracht. Wo werde ich abgeholt, werde ich abgeholt, wie soll ich alle begrüßen? Oder wie werden die Kinder mich akzeptieren, nachdem die fünf süßen schon zwei wundervolle Au Pairs in ihr Herz geschlossen hatten. Ca 24 Stunden später wurde mir dann klar, dass das kommende Jahr ein wundervolles Jahr werden wird. Die Begrüßung war so warm und freundlich wie ich mir es nur vorstellen konnte und auch meine Kinder waren sehr interessiert an mir und offen was mein Platz in deren Leben angeht. Was mich nur erschüttert hatte bei meiner Ankunft (auch wenn es schon dunkel war) die Gegend, die ich mir grün und wundervoll vorgestellt hatte stellte sich als wüste Hügellandschaft da. Doch auch das änderte sich am nächsten Morgen, als ich aufwachte und aus dem Fenster auf die schönsten und beruhigendsten Hügel in ganz Nord Kalifornien schaute.
Meine ersten Wochen vergingen wie im Flug, es war so viel zu tun, die Kinder lernte ich schnell kennen und lieben und alles Organisatorische drum rum (Führerschein, Schule, etc.) wurde auch gerne erledigt. Über die Wochen sind meine so genannten "Gasteltern" zu den besten Freunden geworden und die gedachte Arbeit war nur noch ein fröhliches tägliches Zusammen sein mit meinen kleinen süßen. Wir hatten viel Spaß bei den verschiedensten Anlässen, wo ich jedes mal die Familie und die amerikanische Tradition näher kennen lernen durfte, war es Halloween, Weihnachten, Geburtstage oder auch nur ein Kleines Familien zusammen Treffen an Jahrestagen oder Baby Partys. Mehr und mehr hat sich die Umgebung für mich aufgeschlossen, es kamen Freunde hinzu und es mussten auch schon ein paar gehen, mit denen ich hier eine super Zeit verbracht habe. Die Jahreszeiten hier, die es ja nicht wirklich gibt haben mich zum Erstaunen gebracht, der Wandel zum Wintergrün und im Sommer wieder zu dem irren Braun, was mich vor einem Jahr begrüßt hatte.
Jetzt ist es meine Zeit über einen Abschied von meinen neu gewonnenen Freunden und meinen neuen Familien Mitgliedern nachzudenken, und es ist nicht immer leicht, denn das Leben hier kann ganz schön „amazing“ um es in deren Worten zu beschreiben, sein. Doch ist auf der anderen Seite natürlich die Freude auf das, was ich ein Jahr lang vermisst und verpasst habe, meine Freunde und Familie zu Hause, meinem ersten zu Hause, denn nach diesem Jahr kann ich auch das hier mein 2. zu Hause nennen.
In den letzten Wochen hier in den USA wird viel erinnert, die frohen Zeiten in Disneyland, Hawaii und die sonstigen Tage, wo wir einfach ins Auto gestiegen sind und uns unseren Spass gegönnt haben. Auch die kleinen Macken des einen oder anderen (speziell meine ^^) werden gerne über das Jahr erinnert. Auch wird sich schon auf das neue Au Pair vorbereitet, welches demnächst kommen wird, und dies ebenso mit Freude aber auch mit Tränen, da eine super Zeit ihr Ende nimmt.
Ein Danke an alle die mich über das Jahr so super unterstützt und geholfen haben, die an mich gedacht haben und allen die mir besonders an speziellen Tagen gefehlt haben, es aber trotzdem immer wieder geschafft haben mir ein lächeln zu schicken. Und ein Danke an alle meine Freunde hier in den USA meiner Familie hier, die mir ebenfalls immer ein lächeln gezaubert haben, wenn mein Tag mal nicht so voller Magie war.
Und ein dickes SORRY dafür, dass ich manchmal einfach zu viel zu tun hatte um diesen Blog interessant weiter zu führen;)
Mein Flug Mitte August ist schon gebucht, doch noch sind keine Koffer gepackt, jedoch freue ich mich alle wieder zu sehen!
Jetzt im Rückblick auf mein Jahr hat sich vieles in meiner Einstellung und meiner Sichtweisen geändert, ich habe vieles Lieb gewonnen, was mir vorher nie richtig bewusst war, und auch die Traditionen und den Charakter dieses Landes, was vorher für mich immer nur oberflächlich war habe ich erkundet und lieb gewonnen. Meine Aufgaben auf die ich mich beworben habe wurden zu etwas nebensächlichen und ich habe über das Jahr eine wichtigere Position übernommen, die Rolle einer Freundin und Helferin. Die Au Pairs vor denen ich meinen Hut gezogen habe, wurden zu einem Teil meiner Familie hier und das Ungewisse hat sich als eine unvergessliche, lehrreiche Zeit enthüllt. Wenn ich im Rückblick nach Fehlern suche, die ich hätte vermeiden oder besser machen können, kann ich nur sagen, dass ich super glücklich bin mit allen Entscheidungen die ich getroffen habe und für alle, die vor haben sich auf ein Jahr "auf Gegenseitigkeit" in einer Fremden Kultur zu bewerben, dann seid einfach offen, Selbstbewusst und lehrbereit.
eure Bianci Louise
